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IAEA-Chef verurteilt Irans Ablehnung von Atom-Inspektoren

IAEA-Chef verurteilt Irans Ablehnung von Atom-Inspektoren

15.11.2023, 19:1615.11.2023, 19:16
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epa10882308 IAEA Director General Rafael Mariano Grossi looks on after arriving for the 67th International Atomic Energy Agency (IAEA) General Conference at the IAEA headquarters of the UN seat in Vie ...
Ist kein Freund der iranischen Atompolitik: Rafael Grossi.Bild: keystone

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat Irans Ablehnung von mehreren erfahrenen IAEA-Inspektoren scharf verurteilt. Dieser im September angekündigte Schritt Teherans sei «nicht nur beispiellos, sondern steht auch eindeutig der nötigen Kooperation entgegen», schrieb Grossi am Mittwoch in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht an IAEA-Mitgliedstaaten.

Grossi hat von Teheran gefordert, den betroffenen Inspektoren wieder die Überwachung von Anlagen im Iran zu erlauben. Irans Vizepräsident und Atomchef Mohammed Eslami teilte der IAEA laut Grossi am Mittwoch unverbindlich mit, dass er dessen Forderungen prüfe. Eslami machte demnach jedoch keinerlei Zusagen.

Der Iran hatte 2015 mit mehreren Staaten - darunter auch Deutschland - eine starke Einschränkung seines Atomprogramms und eine genaue Überwachung durch die IAEA vereinbart. Damit sollte die Entwicklung von Atomwaffen verhindert werden. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Doch die Vereinigten Staaten stiegen 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Pakt aus. Deshalb hat Teheran in den vergangenen Jahren sein Atomprogramm wieder hochgefahren und IAEA-Inspektionen stark eingeschränkt. Die Verhandlungen zur Wiederherstellung des Abkommens liegen auf Eis.

Grossi berichtete am Mittwoch ausserdem, dass der Iran die Anreicherung von Uran entgegen dem Atompakt in den vergangenen Monaten weiter vorangetrieben hat. Die Produktionsraten liegen jedoch niedriger als in der Vergangenheit. Demnach verfügt der Iran aktuell über 128 Kilogramm an Uran mit einem fast atomwaffentauglichen Reinheitsgrad. Für eine Atombombe sind laut Experten etwa 50 Kilogramm nötig. Teheran bestreitet, Atomwaffen bauen zu wollen. (sda/dpa)

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